Mit jeden neuen Tag verliert meine Realität an Wert. Sie ist laut und ohne Ordnung, unvorhersehbar und mühevoll.
Was kann sie denn, die Realität? Hungrig machen, durstig, unzufrieden. Sie verursacht Schmerzen, sie schlägt mit Krankheiten um sich, sie gehorcht lächerlichen Gesetzen. Vor allem aber ist sie endlich.
Immer führt sie zum Tod.
Was zählt und Kraft hat, sind andere Dinge: Ideen, Leidenschaften, sogar Wahnsinn. Alles, was sich über die Vernunft emporhebt.
Ich entziehe der Realität meine Zustimmung. Ich verweigere ihr meine Mithilfe. Ich verschreibe mich den Verlockungen der Weltenflucht und stürze mich mit ganzem Herzen in die Unendlichkeit des Irrealen.
wolkenraterin - 24. Jul, 16:11
Ich versuche die Karussellfahrt in meinem Kopf zu stoppen. Zwecklos, ich habe offensichtlich eine Dauerrunde gebucht.
Es geht um die Frage nach dem Glück. Wobei wohl jeder darunter etwas anderes versteht. Wenn nicht sogar etwas komplett Unterschiedliches. Nehmen wir zum Beispiel Dorothee und mich. Mich hat es glücklcih gemacht, mit ihr zusammen zu sein. Denke ich jedenfalls. Und sie macht es glücklich, mich zu verlassen. Tja, wie soll man da auf einen Nenner kommen?
wolkenraterin - 24. Jul, 16:05
Träume sind wie Wolken.Sie sind unnütz.Man lässt sie ziehen und hängt ihnen nach. Und Weinen ist ein Zeichen von Schwäche.
wolkenraterin - 24. Jul, 16:03
Mein Leben reduziert sich eigentlich immer auf einen einzigen Herzschlag, die Mini-Pause zwischen Entschluss und Handeln. Ich lebe in diesen winzigen Zwischenräumen, in die Sekundenbruchteile der Stille gequetscht. Dort ist es ruhig, und die Enge ist genau richtig für ein dünnes Geschöpf wie mich. Ich bewege mich in keine Himmelsrichtung. Ich lebe in einer flüchtigen Momentaufnahme, in der Hoffnung, dass das misstönende Chaos an mir vorübergeht.
Ich lebe hier mit einem einzigen Wunsch. Niemand zu sein. Nichts zu sein.
Das ist der Deal, den ich mit dem Leben gemacht habe.
wolkenraterin - 24. Jul, 15:58
Und zum zweiten Mal an diesem Tag fiel mein Herz - diesmal nur die zweite Ausgabe, das Phantomherz, das vor lauter Hoffnung nachgewachsen war - über die Klippe und zerschellte am Grund der Schlucht zu Tausenden von winzig kleinen Splittern.
wolkenraterin - 13. Jul, 18:03
"Doch ich mag das Finstere, das vom ihm ausgeht. Seine traurigen Augen. Er ist seltsam schön... wie eine Nacht ohne Sterne..."
wolkenraterin - 11. Jul, 16:28
"Ein Baum wisperte im Schlaf, als der Tag verlosch, Worte, die kein Menschenohr verstand."
wolkenraterin - 11. Jul, 16:27
Hoffnung ist wie eine Glasscherbe im Fuß.
solange sie im Fleisch steckt, tut es weh
bei jedem Schritt, den man geht.
Doch wenn sie herausgezogen wird,
blutet es zwar für kurze Zeit
und es dauert eine Weile,
bis alles verheilt ist, aber schließlich
kann man weiterlaufen.
Diesen Prozess nennt man auch Trauer
wolkenraterin - 11. Jul, 16:26
„Es gab auch einige Menschen, die der vermisst hatte, nicht viele, aber die Wenigen umso mehr.“
„Aber sein Herz hatte einfach nicht gehorcht. Erinnerungen, so süß und so bitter... sie hatten ihn aufgefressen in all den Jahren und ernährt zugleich. Bis sie irgendwann begonnen hatten zu verblassen, undeutlich wurden, verschwammen, nichts als ein Schmerz, den man rasch fortschob, weil er einem das Herz zerschnitt. Denn was half es, sich an etwas festzuhalten, das verloren war?“
wolkenraterin - 11. Jul, 16:23
'Ich glaube, ich will dieses Leben nicht mehr weiterleben, Josy'
Zuerst verstand ich es gar nicht. Ich fragte mich, was es wohl für ein anderes Leben geben mochte, das er leben wollte, und erst als ich in meinen Apfelstrudel biss, und seine leeren Augen sah, wurde mir klar, dass es nicht um ein anderes Leben ging.
Ich glaube, ich kapiere allmählich, dass nicht immer alles so kommt, wie man es gern hätte. Und manchmal, wenn es nicht so kommt, kommt es sogar ein bisschen besser.
wolkenraterin - 5. Jul, 12:47
Plötzlich ist da ein Mensch, den man nie zuvor gesehn hat, aber ohne den man von nun an nicht mehr leben kann.
wolkenraterin - 29. Jun, 12:33
Es gibt Augenblicke, in denen ändert sich alles, und zwar so schnell, dass man nicht mal blinzeln oder Luft holen kann.
wolkenraterin - 29. Jun, 12:32
Unzählige Gedanken poppten unter meiner Schädeldecke umher und zerplatzten, bevor ich sie greifen konnte.
wolkenraterin - 26. Jun, 13:07
'Dein ganzes Leben steckst du in dem Labyrinth fest und denkst daran, wie du ihm eines Tages entfliehst, und wie geil dann alles wird, und die Vorstellung von dieser Zukunft hält dich am Laufen, aber am Ende tust du es nie. Du hast die Zukunft einfach nur benutzt, um aus der Gegenwart zu fliehen'
wolkenraterin - 26. Jun, 13:06
Manchmal kommt es mir so vor, als wäre in meinem Inneren etwas nicht in Ordnung, ein falsch angeschlossener Draht, ein defektes Teil, ein Fabrikationsfehler, nicht etwas Zusätzliches, wie man meinen könnte, sondern etwas das fehlt.
wolkenraterin - 19. Jun, 22:02
Das Schönste an den meisten Männern ist die Frau an ihrer Seite. (Kissinger)
Die Schönheit brauchen wir Frauen, damit die Männer uns lieben, die Dummheit, damit wir die Männer lieben. (Chanel)
Die Frauen zeigen uns, wie unendlich variabel der Begriff Schönheit ist. (Uhlenbruck)
Aus eines schönen Weibes Antlitz blickt dem Manne, was er ewig sucht und nie findet. (Heinse)
In meinen Augen ist die schönste Frau auf Erden Dita von Teese, welche aus einem Märchen entflohen zu scheint.

wolkenraterin - 17. Jun, 23:28
Gerade wenn du denkst, du hast alles im griff,
gerade wenn du was neues planst, auf das du dich freust,
gerade wenn du das Gefühl hast,
du weißt endlich was du willst - ausgerechnet in dem Moment
ist auf einmal alles anders, die Welt steht Kopf und du weißt überhaupt nichts mehr.
Man kann sich so verdammt leicht verlaufen.
Es gibt nicht viele Dinge im leben, bei denen ich mir sicher bin,
aber eins weis ich genau: man muss die Folgen von dem tragen, was man tut.
Manche sachen muss man einfach durchziehen.
wolkenraterin - 17. Jun, 22:36
Es ist einer dieser heißen, himmelblauen Tage, die nach Vanilleeis und Sommer und Zukunft schmecken, einer der Tage, an denen das Herz ohne vernünftige Grund höher schlägt und an denen man jeden Eid schwören würde, dass Freundschaften nie enden.
Seid stark und wehrt euch. Wer euch verletzt, dem tut doppelt weh oder geht aus dem Weg, aber lasst euch niemals vorschreiben, wie ihr zu leben habt.
"Kinder sind Wachs in den Händen der Welt", sagte Tereza, als ich ihr davon berichtete. "Offene Bücher mit leeren Seiten, die von uns Erwachsenen beschrieben werden. Was in den ersten Kapiteln steht, kriegst du den Rest deines Lebens nicht mehr aus der Wäsche!"
wolkenraterin - 17. Jun, 22:33
"Alles Vergangene war einmal Jetzt, hatte dieselbe Qualität der Wirklichkeit wie der jetzige Moment und nicht die Schlieren und Farbfehler alter Aufnahmen."
"Ich verfluche die Entfernung, in der ich ihr so nah bin."
"Seltsam, so sicher zu sein und es gleichzeitig nicht zu verstehen."
wolkenraterin - 17. Jun, 22:30
der mensch ist umso glücklicher, je mehr er verdrängen kann
wolkenraterin - 17. Jun, 22:29
Je mehr man eine Erinnerung liebt, desto stärker und seltsamer ist sie.
Und nur weil du etwas für dich behältst, heißt das nicht, das es nie passiert ist, ganz gleich, wie sehr du dir das auch wünschst.
Und irgendwann beschließt man bewusst oder unbewusst, sein Leben in zwei Hälften zu teilen- davor und danach. Und der Verlust ist in eine enge Luftblase in der Mitte eingeschlossen. Man kann lachen und lächeln und sein Leben weiterleben, aber eine einzige Bewegung genügt und die Leere in der eigenen Mitte wird einem voll bewusst.
Erinnerungen werden nicht im Herzen oder im Kopf und auch nicht in der Seele bewahrt, sondern in den Zwischenräumen zwischen zwei Menschen.
wolkenraterin - 17. Jun, 22:26
Als dann der Bus an den Seitenrand fuhr, beugte ich mich vor und legte meine Arme um ihren Hals, sanft, aber bestimmend und verzweifelt, und presste meine Lippen auf ihre und unsere Zungen tanzten und mein Herz war nur ein Zentimeter von ihrem entfernt und es war wunderbarerweise schön.
Es dauerte ungefähr Zehn Sekunden oder eine Ewigkeit, was davon abhängt, wen man fragt.
Ich lehnte meinen Kopf an Leslies. Sie nur zu berühren tröstete mich. Ich glaube nicht, dass sie wusste wie sehr ich sie brauchte, weil ich mir das nicht besonders oft anmerken ließ, aber ihre Gegenwart war meine Luft zum Atmen. Ich lebte in den ständigen Horror, sie könnte mich verlassen. Ich hatte Angst, dass wenn sie es täte, würde mein Herz aufhören zu schlagen. Und ich hatte Recht. Irgendwie, als sie nach Mandys Tod verschwand, hörte es auf zu schlagen.
wolkenraterin - 17. Jun, 22:12