tatsächlich war das mädchen von exquisiter schönheit. es gehörte jenem schwerblütigen typ von frauen an, die wie aus dunklem honig sind, glatt und süß und ungeheuer klebrig; die mit einer zähflussigen geste, einem haarwurf, einem einzigen langsamen peitschenschwung ihres blickes den raum beherrschen und dabei ruhig wie im zentrum eines wirbelsturmes stehen, der eigenen gravitationskraft scheinbar unbewusst, mit der sie sehnsüchte und seelen von männern wie von frauen unwiderstehlich an sich reißen. und sie war jung, blutjung, der reiz des typus war noch nicht ins sämige verflossen. noch waren ihre schweren glieder glatt und fest und ihr flächiges gesicht, vom dunklem starken haar umflogen, besaß noch zarteste konturen und geheimste stellen.
wolkenraterin - 7. Nov, 17:15
Es ist stockdunkel.
Ich habe keine Augen, keinen Mund. Keine Wörter.
Ich kann nicht schreien, weil ich nicht atme.
Die Stille lastet so schwer auf mir, dass ich am liebsten
tot wäre.
Doch ich sterbe nicht.
Dunkelheit und Stille dehnen sich ins Unendliche aus.
Das ist kein Traum.
Ich träume nicht.
Ich wache immer noch schreiend auf. Warum, weiß ich nicht. Ich fühle nichts. Jedenfalls nichts, das ich benennen könnte.
wolkenraterin - 7. Nov, 17:14
die gefühle, die am meisten schmerzen, die gefühlswallungen, die am meisten quälen, sind diejenigen, die ganz absurd sind - verlangen nach unmöglichen dingen, eben weil sie unmöglich sind, sehnsucht nach dem, was nie gewesen ist, wunsch nach dem, was gewesen sein könnte, kummer darüber, nicht ein anderer zu sein, unzufriedenheit mit der existenz der welt. alle diese halbtöne des seelischen bewusstseins schaffen in uns eine schmerzerfüllte landschaft, einen ewigen sonnenuntergang dessen, was wir sind. unser selbstgefühl ist dann ein verlassenes feld in der abenddämmerung, traurig mit schilf bestanden neben einem fluss ohne schiffe, der hell zwischen entfernten ufern dunkelt.
wolkenraterin - 7. Nov, 17:13