Wenn ich jedoch verletzt werde, kommen wieder die damals erfahrenen Verletzungen hoch, wenn ich mich schuldig fühle, die damaligen Schuldgefühle, und in heutiger Sehnsucht, [...] spüre ich Sehnsucht [...] von damals. Die Schichten unseres Lebens ruhen so dicht aufeinander auf, dass uns im Späteren immer Früheres begegnet, nicht als Abgetanes und Erledigtes, sondern gegenwärtig und lebendig. Ich verstehe das. Trotzdem finde ich es manchmal schwer erträglich.
wolkenraterin - 7. Aug, 15:29
Ich erinnere alles: jedes Wort, jeden Atemzug, jedes Ticken der Uhr...alles, was geschah, bleibt für immer.
Ich kann es nie vergessen.
Aber das heißt nicht, dass ich es noch einmal leben kann.
Man kann nicht leben, was vorbei ist, man kann es nur erinnern und Erinnerungen haben kein Leben.
Sie sind nur verblichene Abbilder einer Zeit, die vorbei ist - wie verblasste Fotos oder eine getrocknete Gänseblümchenkette hinten in einer Schublade.
Sie haben keine Substanz. Sie bringen dich nicht zurück. Nichts bringt dich zurück.
Nichts ist mehr genauso wie früher.
Nichts ist.
wolkenraterin - 7. Aug, 15:29
“sie wollen, dass ich das Mädchen wieder finde, das ich einmal gewesen bin. Ich sinke immer tiefer, und frage mich währenddessen was dieses Zimmer für eine Bedeutung hat. Dieses Mädchen. Was ist sie für ein Risiko eingegangen?
Wann ist sie gestorben?(…) Ich stürze in eine Dunkelheit, die größer ist und kälter als der tiefste Weltraum. Das sind sie. Die Letzten tage. Ich verschwinde, bin rettungslos verloren, weg. Unter mir ist jetzt nichts mehr, nichts, das mich aufhalten könnte. Ich hänge im leeren und löse mich auf. Ich habe keine mitte mehr. Meine Einzelteile fliegen davon, ich kann die Flugbahn wählen. Flugbahn 17 zum Beispiel: mich umbringen.”
wolkenraterin - 7. Aug, 15:28