"Es tat mir gut, die Kälte und den Sprühregen auf meiner Haut zu spüren.
Stundenlang bin ich so weitergelaufen und habe mir vorgestellt, wie aus dem leichten Dunst ein dichter Nebel würde, der mich für immer verschlang.
Der Gedanke, so mir nichts, dir nichts zu verschwinden, machte mich glücklich.
Aber das ist, wie ihr wisst, nie passiert."
wolkenraterin - 11. Apr, 15:51
"Wenn du ein Lied hörst, das dich zum Weinen bringt, du aber nicht weinen willst,
dann hörst du es eben nicht mehr.
Doch man kann nicht vor sich selbst davonlaufen.
Man kann nicht beschließen, den Kontakt zu sich abzubrechen.
Man kann den Lärm in seinem Kopf nicht zum Stillstand bringen."
wolkenraterin - 11. Apr, 15:50
"Es irrt der Mensch, solang er strebt."
"Ist auf der Erde ewig dir nichts recht?!"
"Nein, Herr! ich find es dort, wie immer, herzlich schlecht."
wolkenraterin - 11. Apr, 15:48
Manchmal schien es gar nicht so schwer, glücklich zu sein.
Aber sein Herz hatte einfach nicht gehorcht. Erinnerungen, so süß und so bitter...sie hatten ihn aufgefressen in all den Jahren und ernährt zugleich. Bis sie irgendwann begonnen hatten zu verblassen, undeutlich wurden, verschwammen, nichts als ein Schmerz, den man rasch fortschob, weil er einem das Herz zerschnitt. Denn was half es, sich an etwas zu erinnern, das verloren war?
wolkenraterin - 11. Apr, 15:46
Mein Herz blieb stehen. Es hörte ganz einfach auf zu schlagen. Und zum ersten Mal in meinem Leben hatte ich das Gefühl. Ihr wisst schon, dass die Erde sich um uns bewegt, unter uns, in uns, und dass wir schweben. Mitten in der Luft schweben. Und das Einzige, was uns noch festhält, sind die Augen unseres Gegenübers. Sie haften durch irgendeine unsichtbare physische Kraft an unseren und halten uns fest, während der Rest der Welt wirbelt und wogt und einfach verschwindet.
wolkenraterin - 11. Apr, 15:45
jedes einzelne Buch hat eine Seele.Die Seele dessen,der es geschrieben hat,und die Seele derer,die es gelesen und erlebt und von ihm geträmt haben.
wolkenraterin - 11. Apr, 15:45
Manchmal verschwinden Menschen direkt vor unseren Augen.
Manchmal entdeckt dich jemand, obwohl er dich schon die ganze Zeit angeschaut hat.
Manchmal, wenn wir nicht aufpassen, verlieren wir und selbst.
Wir gehen alle von Zeit zu Zeit verloren, manchmal, weil wir es selbst wollen, manchmal, ohne dass wir die Kontrolle darüber haben. Wenn wir dann gelernt haben, was unsere Selle lernen musste, zeigt sich der Weg von ganz allein.
Manchmal sehen wir den Weg, und wir gehen zu weit oder nicht weit genug, aus Angst, Wut oder Trauer.
Manchmal wollen wir verschwinden und umherirren, manchmal nicht.
Manchmal finden wir den Weg ganz allein.
Aber was auch geschieht, wir werden immer gefunden.
wolkenraterin - 11. Apr, 15:44
Nur ein Stück- sagen wir, bis wir am Horizont verschwunden sind. Dann biegen wir ab. Sieht ja keiner.
wolkenraterin - 11. Apr, 15:43
Die Musik war so laut, dass sie schon
fast geräuschlos war, wie Stille,
genauso wie Schwarz jede Farbe ist,
gesteigert ins Nichts.
wolkenraterin - 11. Apr, 15:43